Mollys (Poecilia sphenops) gehören zu den beliebtesten lebendgebärenden Zierfischen – und das aus gutem Grund: Ihre Nachzucht ist unkompliziert, oft sogar unbeabsichtigt. Doch wer gesunde, kräftige Jungfische aufziehen möchte, sollte einige Dinge beachten. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie Molly-Nachwuchs entsteht, worauf du achten musst und wie du die Jungfische erfolgreich großziehst.
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1. Woran erkenne ich eine trächtige Molly?
Molly-Weibchen können schon ab einer Körperlänge von 4–5 cm trächtig werden. Anzeichen:
- Deutlich gewölbter Bauch
- Dunkler Trächtigkeitsfleck nahe der Afterflosse
- Ruhigeres Verhalten kurz vor der Geburt
- Revierverhalten gegenüber anderen Fischen
Die Trächtigkeitsdauer beträgt ca. 4 Wochen, abhängig von Temperatur und Fütterung.
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2. Wie viele Jungtiere bekommen Mollys?
Ein Wurf umfasst 20–80 Jungfische. In dicht bepflanzten Aquarien mit Verstecken überleben meist nur wenige – für gezielte Zucht ist ein separates Aufzuchtbecken sinnvoll.
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3. Ablaichen – im Gemeinschaftsbecken oder extra Becken?
Option 1: Im Hauptbecken
- Vorteil: Kein Stress durch Umsetzen
- Nachteil: Viele Jungtiere werden gefressen
- Tipp: Dichte Pflanzen (z. B. Hornkraut, Javafarn) als Schutz nutzen
Option 2: In einem Aufzuchtbecken (20–30 Liter)
- Vorteil: Kontrollierte Aufzucht, hohe Überlebensrate
- Nachteil: Mutter vor und nach Geburt vorsichtig umsetzen
Wichtig: Kein Ablaichkasten dauerhaft verwenden – zu eng, stressfördernd.
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4. Die ersten Tage – was fressen Molly-Babys?
Molly-Jungtiere sind nach der Geburt selbstständig und fressen sofort:
- Staubfutter für Jungfische
- Zerdrücktes Flockenfutter
- Artemia-Nauplien (besonders nährstoffreich)
- Mikrowürmchen oder Liquifry als Ergänzung
Tipp: Mehrere kleine Fütterungen pro Tag verbessern Wachstum und Überlebensrate.
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5. Wachstum & Pflege – was brauchen die Kleinen?
- Wasserqualität stabil halten: Regelmäßige kleine Wasserwechsel (20–30 %)
- Temperatur: konstant bei 26–28 °C
- Filterung: Mit Schwammfilter oder Luftheber – sanft, aber effektiv
- Verstecke: Pflanzen, Moos oder Deko als Rückzugsorte
Die Jungtiere erreichen ihre Endgröße je nach Fütterung und Temperatur in ca. 3–4 Monaten.
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6. Geschlechter erkennen & selektieren
Nach etwa 4–6 Wochen lassen sich Geschlechter unterscheiden:
- Männchen: Schwertähnliches Gonopodium
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- Weibchen: Dreieckige Afterflosse, meist größer
Tipp: Trenne frühzeitig Männchen und Weibchen, wenn du unkontrollierte Vermehrung vermeiden möchtest.
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Fazit: Molly-Zucht leicht gemacht – mit ein wenig Planung
Mollys lassen sich einfach züchten, doch erfolgreiche Aufzucht braucht trotzdem Pflege, Geduld und Aufmerksamkeit. Mit einem gut vorbereiteten Aufzuchtbecken, geeignetem Futter und stabilen Wasserwerten kannst du dich bald über eine neue, gesunde Fischgeneration freuen.
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