Zucht des Augenfleck-Kugelfischs (Tetraodon biocellatus) Schwierige Mission mit viel Geduld – Zuchterfolge im Aquarium

Zucht des Augenfleck-Kugelfischs (Tetraodon biocellatus)   Schwierige Mission mit viel Geduld – Zuchterfolge im Aquarium

Die Zucht des Augenfleck-Kugelfischs (Tetraodon biocellatus) ist möglich, aber alles andere als einfach. In der Aquaristik gilt sie als anspruchsvoll, weil die Fortpflanzung unter kontrollierten Bedingungen nur selten gelingt und viele biologische Details noch nicht vollständig erforscht sind. Dennoch gibt es einige Erfahrungen, die wir hier zusammenfassen.

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1. Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen
Die Geschlechter lassen sich nur schwer unterscheiden. Einige Hinweise:
- Männchen wirken oft etwas schlanker und lebhafter.
- Weibchen erscheinen rundlicher, besonders vor der Eiablage.
- Farbunterschiede sind minimal bis kaum ausgeprägt.

Eine sichere Geschlechtsbestimmung ist oft erst durch Beobachtung des Verhaltens oder bei reifen Tieren möglich.

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2. Zuchtbedingungen
Für die Nachzucht sollte ein separates Brackwasser-Becken mit 80–100 Litern eingerichtet werden.  
Wichtige Eckdaten:
- Temperatur: 26–28 °C  
- Salzgehalt: 1,005–1,010 SG  
- Viele Rückzugsorte (z. B. Pflanzen, Höhlen)  
- Feiner Sandboden für mögliche Eiablage

Die Zucht erfolgt meist in der Regenzeit im natürlichen Lebensraum, weshalb ein künstlicher Wasserwechsel mit leichtem Temperatursturz die Laichbereitschaft anregen kann.

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3. Paarbildung & Laichverhalten
Hat sich ein Paar gefunden, beginnt ein intensives Balzverhalten. Das Männchen verfolgt das Weibchen oft, was ruppig wirken kann. Kommt es zur Paarung:
- Das Weibchen legt wenige Dutzend Eier im Bodengrund ab.  
- Das Männchen befruchtet diese anschließend.

Wichtig: Nicht jedes Zusammensetzen führt zur Paarbildung. Oft ist viel Geduld erforderlich.

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4. Brutpflege und Aufzucht
Nach dem Ablaichen sollten die Elterntiere entfernt werden, da sie die Eier oder Jungtiere fressen können.  
Die Eier schlüpfen nach 4–7 Tagen, je nach Temperatur.  
Anforderungen an die Aufzucht:
- Mikroorganismen & Infusorien in den ersten Tagen  
- Später frisch geschlüpfte Artemia  
- Stabile Wasserwerte mit leichtem Brackwasser  
- Sehr feiner Schwammfilter gegen Ansauggefahr

Die Jungfische sind äußerst empfindlich gegenüber Schwankungen in Wasserwerten und Ernährung.

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5. Fazit & Einschätzung
Die Nachzucht von Tetraodon biocellatus im Aquarium ist möglich, aber nur mit großem Fachwissen, ruhiger Umgebung und einem gut eingespielten Paar.

Wer diese Herausforderung meistert, wird mit dem Nachwuchs eines besonders faszinierenden Kugelfisches belohnt – ein echter Erfolg in der Aquaristik.

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