Die Zucht des Apistogramma agassizii gehört zu den faszinierendsten Aspekten in der Aquaristik. Zwar gilt diese Art als zuchtfreudig, Wildfänge benötigen aber stabile Bedingungen, um sich zur Fortpflanzung zu entschließen.
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1. Geschlechtsunterschiede
- Männchen: größer, deutlich farbenprächtiger, verlängerte Flossen
- Weibchen: kleiner, kompakter, intensives Gelb während der Brutzeit
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2. Zuchtbedingungen
Zuchtansatz: 1 Männchen + 1 oder 2 Weibchen
Empfohlene Beckenparameter:
- Größe: mind. 60–80 l (Zuchtansatz)
- Temperatur: 27–29 °C
- pH-Wert: 5,0–6,5
- Gesamthärte: 1–5 °dGH
- Nitrat: <10 mg/l
Extras:
- Weiches, leicht saures Wasser fördert die Eiproduktion und das Schlüpfen.
- Huminstoffe (z. B. Torfextrakt oder Seemandelbaumblätter) verbessern die Laichbereitschaft.
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3. Laichverhalten
Das Weibchen wählt eine kleine Höhle (z. B. Kokosnussschale, Steinspalte), in der sie 40–100 Eier an der Decke ablegt. Das Männchen bleibt zunächst in der Nähe und sichert das Revier.
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4. Brutpflege
Nach der Eiablage übernimmt ausschließlich das Weibchen die Brutpflege. Es fächelt die Eier mit frischem Wasser an und bewacht den Laich aggressiv.
Entwicklung:
- Eier schlüpfen nach ca. 2–3 Tagen (temperaturabhängig)
- Freischwimmen der Jungfische: nach weiteren 5–7 Tagen
- Ab dann beginnt das Weibchen mit der Führung der Jungfischgruppe.
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5. Aufzucht der Jungtiere
Futter ab Freischwimmen:
- Infusorien in den ersten Tagen
- Nach wenigen Tagen Artemia-Nauplien
- Später fein zerriebenes Flocken- oder Staubfutter
Wichtig:
- Tägliche kleine Wasserwechsel (mit angepasstem Wasser)
- Gleichmäßige Fütterung in kleinen Mengen
Bei guter Pflege wachsen die Jungen zügig und zeigen nach wenigen Wochen erste Farbansätze.
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6. Tipps & Hinweise
- Nicht stören: In der Brutphase das Becken möglichst wenig stören.
- Separat aufziehen: Will man viele Jungtiere großziehen, das Weibchen nach dem Freischwimmen entfernen.
- Nachzuchten sind robuster und gewöhnen sich leichter an Leitungswasser als Wildfänge.
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Fazit zur Zucht
Die Zucht von Apistogramma agassizii "Brazil" ist bei passender Wasserqualität gut möglich. Mit etwas Geduld, geeigneter Struktur und schonender Pflege lassen sich faszinierende Beobachtungen machen – von der Balz bis zur Brutpflege.
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