Die Zucht der Atyopsis moluccensis, auch als Fächergarnele oder Holzgarnele bekannt, ist eine besondere Herausforderung und wird nur selten erfolgreich im Heimaquarium durchgeführt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf du achten musst, welche Bedingungen erfüllt sein müssen und warum die Nachzucht dieser Art so anspruchsvoll ist.
Allgemeines zur Fortpflanzung
Atyopsis moluccensis gehört zu den sogenannten larvenentwickelnden Garnelenarten, was bedeutet: Die Weibchen entlassen keine fertig entwickelten Jungtiere, sondern Larven, die sich im Freiwasser entwickeln müssen. Dieser Entwicklungszyklus erfordert spezielle Bedingungen, die im normalen Süßwasseraquarium nicht erfüllt werden können.
Paarung und Tragezeit
Bei optimalen Bedingungen und stabilen Wasserwerten beginnen geschlechtsreife Tiere mit der Paarung. Männchen sind meist etwas kräftiger gebaut als Weibchen. Nach der Paarung trägt das Weibchen die befruchteten Eier ca. 3–4 Wochen unter dem Hinterleib. Die Eier sind relativ klein und zahlreich.
Freisetzung der Larven
Nach der Tragezeit entlässt das Weibchen die winzigen Larven ins freie Wasser. Diese sind planktonisch und benötigen salzhaltiges Wasser (Brackwasser), um sich korrekt zu entwickeln. In reinem Süßwasser sterben sie innerhalb von wenigen Stunden bis Tagen ab.
Zuchtbedingungen – was du brauchst
Die Nachzucht der Atyopsis moluccensis ist nur unter kontrollierten Bedingungen möglich und erfordert:
- Separates Brackwasser-Aufzuchtbecken
- Salinität von 15–20 PSU (Praktische Salinitätseinheit)
- Feinstes Futter (z. B. Liquifry, Mikroalgen, Aufgusskulturen)
- Konstante Temperatur um 24–26 °C
- Sanfte Belüftung, keine starke Strömung
Die Larven schwimmen frei im Wasser und sind extrem empfindlich gegenüber Schwankungen. Eine tägliche Fütterung mit mikroskopisch kleinem Futter ist notwendig. Nach mehreren Häutungen (bis zu 10 Entwicklungsstufen) verwandeln sich die Larven in kleine Fächergarnelen.
Rückführung ins Süßwasser
Erfolgreich entwickelte Jungtiere müssen langsam an Süßwasser zurückgewöhnt werden – z. B. über mehrere Tage mit schrittweisem Verdünnen des Brackwassers. Danach können sie ins Hauptaquarium oder ein separates Aufzuchtbecken überführt werden.
Warum die Zucht selten gelingt
- Hohe Sterblichkeit im Larvenstadium
- Bedarf an speziellem Brackwasser -
- Schwierige Futterversorgung
- Sehr empfindlich gegenüber WasserqualitätDaher stammt der Großteil der im Handel erhältlichen Atyopsis moluccensis aus Wildfang oder spezialisierten Zuchtfarmen mit optimierter Technik.
Fazit: Zucht möglich, aber nur für Profis
Die Zucht der Atyopsis moluccensis ist möglich, aber äußerst aufwendig und nur für erfahrene Aquarianer oder Zuchtbetriebe realistisch umzusetzen. Für den Hobbybereich bleibt sie eine faszinierende Beobachtungsgarnele, deren Zucht jedoch selten gelingt.
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