Die Orange Amanogarnele, eine seltene Farbvariante der bekannten Caridina multidentata, ist ein zuverlässiger Algenfresser und bei Aquarianern sehr beliebt. Viele Halter würden diese Tiere gerne selbst nachziehen – doch die Zucht stellt eine besondere Herausforderung dar. Hier erfährst du alles Wichtige über den Zuchtprozess, seine Hürden und was es zu beachten gilt.
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Fortpflanzung & Besonderheit der Entwicklung
Caridina multidentata ist eine larval entwickelnde Garnelenart, was bedeutet:
Die Weibchen tragen befruchtete Eier unter dem Hinterleib (20–50 Stück), aus denen Larven schlüpfen – keine direkt lebensfähigen Jungtiere wie bei anderen Zwerggarnelen.
Die Larven sind winzig und nicht überlebensfähig im Süßwasser!
Zur Entwicklung benötigen sie Brackwasser mit etwa 15–25 g/l Salzgehalt.
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Ablauf der Zucht im Brackwasser
1. Paarung & Eitrag:
Bei idealen Wasserwerten (Temperatur ca. 22–24 °C, pH 6,5–7,5) paaren sich Männchen und Weibchen. Das Weibchen trägt etwa 3–4 Wochen die Eier.
2. Larvenschlupf:
Unmittelbar nach dem Schlupf müssen die Larven in ein vorbereitetes Brackwasserbecken überführt werden. Ein Versäumnis führt zum Tod der Larven innerhalb weniger Stunden.
3. Aufzuchtbecken vorbereiten:
- Brackwasserkonzentration: 15–25 g Meersalz/Liter
- Temperatur: 24–26 °C
- Starke Belüftung & Lichtquelle
- Feinstes Futter wie Liquifry, Rädertiere, Algenkulturen
- Kein Filter mit Ansauggefahr
4. Entwicklung & Umstellung:
Nach ca. 4–6 Wochen wandeln sich die Larven in kleine Garnelen. Diese müssen dann langsam an Süßwasser zurückgewöhnt und in ein separates Aufzuchtbecken umgesetzt werden.
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Erfolgsquote & Aufwand
Die Zucht ist komplex, zeitintensiv und mit hoher Ausfallquote verbunden. Schon kleinste Fehler bei Salzgehalt, Futter oder Wasserqualität können zu Verlusten führen. Erfolgreiche Nachzuchten stammen meist von erfahrenen Aquarianern oder spezialisierten Züchtern.
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Fazit: Zucht möglich – aber anspruchsvoll
Die Zucht der Orange Amanogarnele ist definitiv machbar, aber erfordert Brackwasser, Erfahrung und präzises Arbeiten. Für die meisten Halter ist es daher sinnvoller, auf gesunde, bereits herangewachsene Nachzuchten zurückzugreifen. Wer sich aber intensiv mit Brackwasserlarven beschäftigen möchte, findet in dieser Art ein spannendes, aber forderndes Projekt.
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