Wasserhärte im Süßwasseraquarium: Was du wissen musst

Wasserhärte im Süßwasseraquarium: Was du wissen musst


Die Wasserhärte ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden deiner Aquarienbewohner und die Gesundheit deines gesamten Süßwasseraquariums. Obwohl oft weniger beachtet als Temperatur oder pH-Wert, spielt die Härte des Wassers eine wichtige Rolle für das Wachstum von Pflanzen und das Wohlbefinden von Fischen und Wirbellosen. In diesem Beitrag erfährst du, was Wasserhärte ist, warum sie wichtig ist und wie du sie in deinem Aquarium optimal anpassen kannst.

 

Was ist Wasserhärte?


Die Wasserhärte bezieht sich auf die Konzentration von gelösten Mineralien, hauptsächlich Calcium und Magnesium, im Wasser. Es gibt zwei Haupttypen von Wasserhärte:

1. Gesamthärte (GH): Sie misst die Gesamtmenge der gelösten Kalzium- und Magnesiumionen. Ein höherer GH-Wert bedeutet, dass das Wasser „härter“ ist.

2. Karbonathärte (KH): Auch als Alkalinität bekannt, misst sie die Menge der Karbonat- und Bikarbonationen, die im Wasser vorhanden sind. Diese Härte stabilisiert den pH-Wert, indem sie Säuren im Wasser neutralisiert.

Die Härte des Wassers wird in der Regel in „Grad deutscher Härte“ (°dH) angegeben. Weiches Wasser hat einen niedrigen °dH-Wert, während hartes Wasser einen hohen °dH-Wert aufweist.

 

Warum ist Wasserhärte wichtig?


Die Wasserhärte beeinflusst verschiedene Aspekte des Aquariums:

- *Gesundheit der Fische und Wirbellosen*: Unterschiedliche Arten haben unterschiedliche Anforderungen an die Wasserhärte. Einige Fische wie Diskus oder Neonsalmler bevorzugen weiches Wasser, während andere wie Malawibuntbarsche eher hartes Wasser benötigen.

- *Wachstum von Pflanzen*: Viele Aquarienpflanzen gedeihen in leicht weichem bis mittelhartem Wasser, da sie Kalzium und Magnesium für das Wachstum benötigen, aber übermäßige Mengen dieser Mineralien können zu Ablagerungen und Wachstumsproblemen führen.

- *Stabilität des pH-Wertes*: Die Karbonathärte (KH) wirkt als Puffer gegen plötzliche pH-Wert-Schwankungen, die für viele Fische stressig und gefährlich sein können.

 

Wie misst man die Wasserhärte?


Die Wasserhärte kann mit speziellen Wassertests gemessen werden, die in den meisten Aquaristikgeschäften erhältlich sind. Diese Tests sind einfach durchzuführen und geben dir einen klaren Überblick über die GH- und KH-Werte deines Aquarienwassers.

Regelmäßige Tests sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Wasserhärte den Bedürfnissen deiner Aquarienbewohner entspricht. Besonders nach Wasserwechseln oder beim Einsetzen neuer Fische sollte die Härte überprüft werden.

 

Wasserhärte anpassen


Wenn die Wasserhärte nicht den Anforderungen deiner Fische oder Pflanzen entspricht, gibt es verschiedene Methoden, sie anzupassen:

- *Wasser enthärten*: Um die Wasserhärte zu senken, kannst du destilliertes Wasser, Regenwasser (nach entsprechender Filterung) oder Osmosewasser verwenden. Diese Methoden reduzieren den Gehalt an Kalzium und Magnesium und senken so den GH-Wert. Auch spezielle Wasserenthärter können zum Einsatz kommen.

- *Wasser härten*: Um weiches Wasser härter zu machen, kannst du handelsübliche Präparate verwenden, die Calcium und Magnesium hinzufügen. Auch die Verwendung von Kalksteinen oder Korallenbruch als Dekoration im Aquarium kann die Wasserhärte erhöhen.

- *Karbonathärte erhöhen*: Wenn die Karbonathärte zu niedrig ist, kannst du Natriumhydrogencarbonat (Backsoda) in kleinen Mengen ins Wasser geben. Das stabilisiert den pH-Wert und verhindert gefährliche Schwankungen.

 

Die ideale Wasserhärte für verschiedene Arten


Es ist wichtig, die spezifischen Bedürfnisse deiner Aquarienbewohner zu kennen. Hier sind einige Beispiele:

- *Weiches Wasser (0-8 °dH)*: Diskusfische, Neonsalmler, Apistogramma-Arten und viele Garnelen bevorzugen weiches Wasser. Auch die meisten Tropica-Aquarienpflanzen gedeihen in diesem Bereich gut.

- *Mittleres Wasser (8-12 °dH)*: Die meisten Aquarienfische wie Guppys, Mollys und Schwertträger fühlen sich in mittelhartem Wasser wohl.

- *Hartes Wasser (über 12 °dH)*: Arten wie Malawibuntbarsche, Tanganjikasee-Cichliden und einige lebendgebärende Zahnkarpfen benötigen hartes Wasser.

 

Fazit


Die Wasserhärte ist ein wichtiger Parameter für das Gleichgewicht und die Gesundheit in deinem Süßwasseraquarium. Indem du die Härte deines Wassers regelmäßig überprüfst und anpasst, kannst du sicherstellen, dass deine Fische und Pflanzen optimal gedeihen. Egal, ob du ein eingefleischter Aquarianer oder ein Anfänger bist, das Verständnis der Wasserhärte und ihre richtige Kontrolle ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Aquarium.
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