Dornaugen (Pangio kuhlii) gehören zu den faszinierendsten Fischen, die man im Süßwasseraquarium halten kann. Mit ihrem schlangenähnlichen Körper und ihrem geheimnisvollen Verhalten bereichern sie jedes Becken. Diese friedlichen Bodenbewohner stammen aus Südostasien und sind sowohl bei Anfängern als auch bei fortgeschrittenen Aquarianern beliebt. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über die Haltung, Pflege und das natürliche Verhalten von Dornaugen wissen musst.
1. Was sind Dornaugen?
Dornaugen gehören zur Familie der Schmerlen und sind kleine, schlangenartige Fische, die eine Länge von etwa 8 bis 12 cm erreichen können. Ihre markante Färbung, meist ein Wechsel aus gelben und braunen Bändern, macht sie zu einem optischen Highlight in jedem Aquarium. Trotz ihres interessanten Aussehens sind sie oft nur schwer zu sehen, da sie sich bevorzugt tagsüber verstecken und eher in der Dämmerung oder nachts aktiv werden.
Der Name "Dornauge" stammt von den kleinen Dornen unter ihren Augen, die sie als Verteidigungsmechanismus bei Bedrohung aufstellen können. Diese Dornen sind jedoch harmlos und stellen keine Gefahr für andere Aquarienbewohner dar.
2. Das richtige Aquarium für Dornaugen
Dornaugen fühlen sich in gut strukturierten und dicht bepflanzten Aquarien besonders wohl. Ein Becken ab etwa 80 Litern ist für eine kleine Gruppe von 4-6 Dornaugen ausreichend. Da sie gesellige Tiere sind, sollten sie immer in Gruppen gehalten werden. Sie bevorzugen weiches, leicht saures bis neutrales Wasser (pH-Wert 6,0-7,5) und Temperaturen zwischen 22 und 28°C.
Der Bodengrund spielt eine wichtige Rolle bei der Haltung von Dornaugen. Sie lieben es, im Bodengrund zu graben und sich einzugraben, daher ist feiner Sand oder glatter Kies ideal. Achte darauf, dass keine scharfkantigen Steine oder Dekorationsgegenstände im Aquarium sind, um Verletzungen zu vermeiden.
3. Verstecke und Einrichtung
Da Dornaugen sehr scheu sind, benötigen sie viele Versteckmöglichkeiten im Aquarium. Wurzeln, Steine, Röhren und dichte Pflanzenbestände bieten ihnen Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Pflanzen wie Javamoos, Vallisnerien oder Anubias eignen sich gut, um den natürlichen Lebensraum der Dornaugen nachzubilden.
Auch Laub, wie getrocknete Seemandelbaumblätter oder Eichenblätter, kann als dekoratives und nützliches Element dienen. Es bietet nicht nur Versteckmöglichkeiten, sondern reichert das Wasser mit Huminstoffen an, was die Wasserqualität verbessert und die Dornaugen zusätzlich beruhigt.
4. Fütterung von Dornaugen
Dornaugen sind Allesfresser und nehmen sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung an. Sie bevorzugen jedoch Lebend- und Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Tubifex. Auch feines Granulat- oder Flockenfutter nehmen sie gerne an, wenn es auf den Boden sinkt, da sie hauptsächlich dort nach Futter suchen.
Achte darauf, dass das Futter nicht zu groß ist, da Dornaugen nur eine kleine Maulöffnung haben. Da sie nachtaktive Tiere sind, solltest du sie idealerweise abends oder nachts füttern, wenn sie aktiver sind.
5. Verhalten von Dornaugen im Aquarium
Dornaugen sind bekannt für ihr geheimnisvolles und zurückgezogenes Verhalten. Sie verbringen den Großteil des Tages versteckt und kommen erst in der Dämmerung oder nachts heraus, um nach Futter zu suchen. Ihre Bewegungen sind fließend und erinnern an kleine Schlangen, was ihnen einen einzigartigen Charme verleiht.
Trotz ihrer scheuen Natur sind Dornaugen friedliche Fische, die sich gut mit anderen ruhigen Arten vergesellschaften lassen. Ideal sind beispielsweise kleine Salmler, Zwergbärblinge oder Corydoras-Welse, die ähnliche Wasseranforderungen haben und ebenfalls den unteren Bereich des Aquariums bewohnen.
6. Vergesellschaftung von Dornaugen
Dornaugen sind sehr friedliche Fische, die sich gut mit anderen friedlichen Aquarienbewohnern vergesellschaften lassen. Vermeide jedoch aggressive oder sehr große Fische, da diese die scheuen Dornaugen stressen könnten. Auch andere Bodenfische wie Panzerwelse oder kleine Saugwelse sind gute Begleiter, da sie ähnliche Lebensräume bevorzugen und keine Konkurrenz darstellen.
Da Dornaugen sehr gesellig sind, sollten sie in Gruppen von mindestens 4-6 Tieren gehalten werden. Einzelgänger fühlen sich oft unsicher und verstecken sich noch mehr als in der Gruppe.
7. Besonderheiten bei der Haltung
Ein wichtiger Punkt bei der Haltung von Dornaugen ist die Abdeckung des Aquariums. Dornaugen sind dafür bekannt, dass sie sehr gute Kletterer sind und durch kleinste Öffnungen im Deckel entkommen können. Achte darauf, dass alle Öffnungen gut abgedeckt sind, um ein Ausbrechen zu verhindern.
Ein weiteres interessantes Verhalten der Dornaugen ist ihre Fähigkeit, den Wetterumschwung zu spüren. In freier Wildbahn reagieren sie auf fallenden Luftdruck und werden vor Regenperioden besonders aktiv. Dieses Verhalten kann auch im Aquarium beobachtet werden, wenn sich das Wetter ändert und die Dornaugen plötzlich lebhafter werden.
8. Zucht von Dornaugen
Die Zucht von Dornaugen im heimischen Aquarium ist sehr schwierig und gelingt nur selten. In der Natur legen Dornaugen ihre Eier in dichten Pflanzenbeständen oder Wurzeln ab, wo sie gut versteckt sind. In Aquarien ist es jedoch oft schwer, die idealen Bedingungen nachzubilden, weshalb die Vermehrung selten beobachtet wird. Wenn es jedoch gelingt, schlüpfen die Jungfische nach etwa einer Woche und können mit feinem Staubfutter oder frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Fazit
Dornaugen sind faszinierende und friedliche Aquarienbewohner, die mit ihrem schlangenartigen Aussehen und geheimnisvollen Verhalten für Spannung im Becken sorgen. Obwohl sie eher scheu und versteckt leben, bereichern sie jedes gut eingerichtete Aquarium. Mit der richtigen Pflege, ausreichend Versteckmöglichkeiten und einer ausgewogenen Fütterung kannst du diesen einzigartigen Fischen ein artgerechtes Zuhause bieten und ihre faszinierenden Verhaltensweisen beobachten.