Der *Medaka* (lat. Oryzias latipes), auch bekannt als *Japanischer Reisfisch, ist ein faszinierender Süßwasserfisch, der in der Aquaristik immer beliebter wird. Besonders spannend sind die vielen verschiedenen **Farbschläge*, die in den letzten Jahren durch gezielte Zucht entstanden sind. Diese kleinen, robusten Fische eignen sich sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Aquarianer und lassen sich leicht halten und züchten. In diesem Artikel erfährst du alles über die Haltung, Pflege und Zucht von Medakas sowie über die Vielfalt ihrer Farbschläge.
1. Medaka – Ein Überblick
Medakas stammen ursprünglich aus Japan und China, wo sie in Reisfeldern, Seen und Bächen vorkommen. Sie sind äußerst anpassungsfähig und können in verschiedenen Wasserbedingungen gehalten werden. Die Fische werden etwa *3–4 cm* groß und sind bekannt für ihre *Leichtzüchtigkeit* und *Farbvariationen. Während die ursprüngliche Wildform eher schlicht ist, gibt es mittlerweile zahlreiche **Zuchtformen* in beeindruckenden Farben und Mustern.
2. Beliebte Farbschläge der Medaka
Die Medaka-Zucht hat eine breite Palette an Farbschlägen hervorgebracht, die von schillernden Metallic-Tönen bis hin zu kräftigen Farbmustern reichen. Hier sind einige der beliebtesten Medaka-Farbschläge:
- *White Medaka (Weißer Medaka):* Reiner weißer Körper, oft mit einem perlmuttartigen Schimmer.
- *Orange Medaka:* Ein kräftiger, oranger Farbton, der dem Goldfisch ähnelt.
- *Blue Medaka:* Blaue oder blau-graue Färbung, oft metallisch glänzend.
- *Gold Medaka:* Ein gelb-goldener Farbton, der besonders in der Sonne schimmert.
- *Black Medaka:* Eine tiefschwarze Variante, die sehr elegant wirkt.
- *Koi Medaka:* Eine Mischung aus Weiß, Rot und Schwarz, ähnlich der Koi-Karpfenmusterung.
Diese Vielfalt an Farben und Mustern macht Medakas zu einer attraktiven Wahl für Aquarianer, die Wert auf Ästhetik und Abwechslung im Aquarium legen.
3. Das ideale Aquarium für Medakas
3.1. Größe des Aquariums
Obwohl Medakas klein sind, sollte das Aquarium eine Mindestgröße von *30 Litern* für eine kleine Gruppe von 5–6 Fischen aufweisen. Größere Becken sind natürlich besser, insbesondere wenn du verschiedene Farbschläge kombinieren möchtest oder das Aquarium zusätzlich mit Pflanzen und anderen Fischen gestalten willst.
3.2. Wasserparameter
Medakas sind äußerst robust und anpassungsfähig, weshalb sie in einem breiten Spektrum an Wasserparametern gehalten werden können. Dennoch gibt es ideale Bedingungen für ihre Haltung:
- *Temperatur:* 15–28 °C (ideal: 20–25 °C)
- *pH-Wert:* 6,5–8,0
- *Wasserhärte:* 5–20 °dH
Medakas können auch in *Außenbecken* oder Mini-Teichen gehalten werden, da sie Temperaturschwankungen gut vertragen. Im Winter sollten sie jedoch nicht zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein.
3.3. Einrichtung des Aquariums
Medakas fühlen sich in einem gut strukturierten Aquarium mit vielen Versteckmöglichkeiten und Schwimmraum am wohlsten. Hier sind einige Tipps zur Einrichtung:
- *Bepflanzung:* Dichte Pflanzen wie *Javafarn, **Hornkraut* oder *Wasserpest* bieten Verstecke und Laichplätze.
- *Bodenmaterial:* Feiner Kies oder Sand eignet sich gut.
- *Dekoration:* Wurzeln und kleine Steine bieten den Fischen zusätzliche Versteckmöglichkeiten.
Da Medakas gerne an der Wasseroberfläche schwimmen, ist es ratsam, das Aquarium gut abzudecken, da die Fische gelegentlich springen können.
4. Ernährung von Medakas
Medakas sind *Allesfresser* (Omnivoren) und benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung, um gesund und farbenfroh zu bleiben. Sie lassen sich leicht mit verschiedenen Futtermitteln versorgen:
- *Lebendfutter:* Artemia, Daphnien und Mückenlarven fördern die Gesundheit und das natürliche Verhalten.
- *Frostfutter:* Artemia und Cyclops sind ebenfalls geeignet.
- *Trockenfutter:* Hochwertiges Flockenfutter oder Granulatfutter für Zierfische.
Gelegentliche pflanzliche Kost wie Spirulina oder feingehacktes Gemüse unterstützt die Ernährung der Medakas.
5. Vergesellschaftung im Aquarium
Medakas sind sehr friedliche Fische und können gut mit anderen kleinen, friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Gute Mitbewohner sind:
- *Zebrabärblinge* oder *Neonsalmler*.
- *Zwerggarnelen* wie Red Fire oder Amano-Garnelen.
- *Schnecken*, die das Biotop abrunden.
Achte darauf, keine aggressiven oder zu großen Fische ins Becken zu setzen, da Medakas leicht gestresst werden können.
6. Fortpflanzung von Medakas
Medakas sind leicht zu züchten, da sie *Eierleger* sind und ihre Eier oft an Pflanzen oder Dekoration ablegen. Die Weibchen tragen die Eier an den Bauchflossen, bevor sie diese an geeigneten Stellen im Aquarium ablegen. Hier einige Tipps zur erfolgreichen Zucht:
- *Laichplätze:* Dichte Pflanzen oder spezielle Laichmops bieten den idealen Ort für die Eiablage.
- *Aufzucht der Jungfische:* Die Eier schlüpfen nach etwa 7–10 Tagen. Die Jungfische sollten mit feinem Staubfutter oder frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Es ist wichtig, die Elterntiere nach dem Laichen von den Eiern zu trennen, um zu verhindern, dass die Eier oder Jungfische gefressen werden.
7. Pflege und Gesundheit
Medakas sind robuste Fische, aber wie bei allen Aquarienbewohnern ist eine regelmäßige Pflege entscheidend. Wöchentliche Wasserwechsel (ca. 20 %) und die Überwachung der Wasserparameter sind wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Medakas sind relativ resistent gegenüber den üblichen Fischkrankheiten, aber schlechte Wasserbedingungen können dennoch Stress und Krankheit verursachen.
Fazit: Medaka und ihre Farbschläge im Aquarium
Medakas sind farbenprächtige und pflegeleichte Fische, die mit ihren vielen Farbschlägen eine besondere Attraktion im Aquarium darstellen. Ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit machen sie zu idealen Fischen für Aquarienliebhaber aller Erfahrungsstufen. Mit der richtigen Pflege, einer abwechslungsreichen Ernährung und einem gut eingerichteten Aquarium wirst du lange Freude an diesen faszinierenden Fischen haben.