Der *Schmetterlingsbuntbarsch* (lat. Mikrogeophagus ramirezi), auch bekannt als *Ramirezi*, ist einer der beliebtesten Zierfische in der Aquaristik. Mit seinen leuchtenden Farben und dem friedlichen Wesen ist dieser Zwergbuntbarsch eine beeindruckende Bereicherung für jedes Aquarium. Obwohl er aufgrund seiner Empfindlichkeit höhere Anforderungen stellt, ist die Haltung dieses kleinen Buntbarschs für Aquarianer mit etwas Erfahrung gut zu meistern. In diesem Beitrag erhältst du alle wichtigen Informationen zur artgerechten Pflege, den idealen Wasserparametern und der Ernährung von Schmetterlingsbuntbarschen.
1. Schmetterlingsbuntbarsch – Ein Überblick
Der Schmetterlingsbuntbarsch stammt ursprünglich aus Südamerika, genauer aus den langsam fließenden Gewässern des Orinoco-Flusssystems. Diese Zwergbuntbarsche erreichen eine Größe von etwa *4–6 cm* und zeichnen sich durch ihre lebhaften Farben aus, die je nach Zuchtform variieren können. Besonders beliebt sind die *Blauen Schmetterlingsbuntbarsche* (Electric Blue Ram) und die *Goldenen Schmetterlingsbuntbarsche*.
2. Das ideale Aquarium für Schmetterlingsbuntbarsche
2.1. Größe des Aquariums
Da Schmetterlingsbuntbarsche relativ klein bleiben, kann ein *60-Liter-Aquarium* für ein Pärchen ausreichend sein. Bei einer Gruppe oder der Haltung mit anderen Fischen sollte ein größeres Becken ab *80 Litern* gewählt werden, um genügend Schwimmraum und Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
2.2. Wasserparameter
Schmetterlingsbuntbarsche sind empfindlicher als viele andere Zierfische, insbesondere was die Wasserqualität betrifft. Sie benötigen weiches, leicht saures Wasser, das stabil bleibt:
- *Temperatur:* 25–28 °C
- *pH-Wert:* 6,0–7,0
- *Wasserhärte:* 5–12 °dH
Ein regelmäßiger Wasserwechsel von etwa *20 % pro Woche* ist unerlässlich, um die Wasserqualität hoch und stabil zu halten. Schmetterlingsbuntbarsche reagieren empfindlich auf Schwankungen in der Wasserchemie, daher sind stabile Bedingungen besonders wichtig.
2.3. Einrichtung des Aquariums
Schmetterlingsbuntbarsche lieben gut strukturierte Aquarien mit vielen Versteckmöglichkeiten und einer sanften Strömung. Folgende Aspekte solltest du bei der Einrichtung deines Aquariums berücksichtigen:
- *Bepflanzung:* Dichte Pflanzen wie *Javafarn, **Anubias* und *Vallisnerien* bieten Verstecke und erzeugen eine natürliche Umgebung.
- *Bodenmaterial:* Feiner Sand ist ideal, da die Fische gerne im Boden graben.
- *Versteckmöglichkeiten:* Wurzeln, Steine und kleine Höhlen dienen als Rückzugsorte.
Eine leicht gedämpfte Beleuchtung und schattige Bereiche im Aquarium helfen, den Stresspegel der Fische zu senken und sorgen für eine natürliche Atmosphäre.
3. Ernährung von Schmetterlingsbuntbarschen
Schmetterlingsbuntbarsche sind *Allesfresser* (Omnivoren), die eine abwechslungsreiche Ernährung bevorzugen. Um ihre Gesundheit und Farbenpracht zu fördern, solltest du auf hochwertiges Futter achten:
- *Lebendfutter:* Mückenlarven, Artemia, Daphnien und Cyclops sind ideal, um das natürliche Jagdverhalten der Fische zu stimulieren.
- *Frostfutter:* Artemia, Mückenlarven und Krill sind ebenfalls gut geeignet.
- *Trockenfutter:* Hochwertiges Granulat- oder Flockenfutter, das speziell für Zwergbuntbarsche entwickelt wurde.
Eine abwechslungsreiche Ernährung mit einem hohen Proteingehalt ist wichtig, um die Vitalität der Fische zu erhalten. Schmetterlingsbuntbarsche fressen oft eher langsam und vorsichtig, daher sollte darauf geachtet werden, dass sie genügend Futter bekommen, insbesondere in Gesellschaft mit schnelleren Fischen.
4. Vergesellschaftung im Aquarium
Schmetterlingsbuntbarsche sind im Allgemeinen friedlich und lassen sich gut mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaften. Ideale Mitbewohner sind:
- *Salmler* (z. B. Neonsalmler oder Rotkopfsalmler)
- *Zebra- oder Perlhuhnbärblinge*
- *Panzerwelse* oder *Otocinclus-Welse*
Von aggressiven oder deutlich größeren Fischen sowie sehr aktiven Arten sollte abgesehen werden, da diese die Schmetterlingsbuntbarsche stressen könnten. Wichtig ist, dass genügend Rückzugsorte vorhanden sind, um den Fischen bei Bedarf Schutz zu bieten.
5. Fortpflanzung von Schmetterlingsbuntbarschen
Die Fortpflanzung von Schmetterlingsbuntbarschen im Aquarium ist möglich, erfordert jedoch etwas Geduld und die richtigen Bedingungen. Sie laichen auf flachen Oberflächen wie Steinen oder Pflanzenblättern. Das Paar betreibt eine intensive Brutpflege:
- *Laichplatz:* Flache Steine oder glatte Oberflächen werden bevorzugt für die Eiablage.
- *Brutpflege:* Nach dem Laichen bewachen beide Elternteile die Eier und Jungfische intensiv.
- *Aufzucht der Jungfische:* Die Jungfische schlüpfen nach etwa 3–5 Tagen. Sie sollten mit Infusorien und später mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Wichtig ist eine ruhige Umgebung während der Brutpflege, da die Fische bei zu viel Stress ihre Eier oder Jungfische fressen können.
6. Pflege und Gesundheit
Schmetterlingsbuntbarsche sind anfällig für Stress und Wasserqualitätsprobleme, weshalb eine *gute Filterung* und *regelmäßige Wasserwechsel* entscheidend sind. Zu den häufigsten Krankheiten zählen:
- *Pünktchenkrankheit (Ichthyophthirius)*: Eine Parasitenerkrankung, die durch schlechte Wasserbedingungen begünstigt wird.
- *Bakterielle Infektionen:* Diese treten oft bei schlechter Wasserqualität oder Stress auf.
Eine gute Vorbeugung besteht in einer stabilen Wasserchemie, der Vermeidung von Überbesatz und einer ausgewogenen Ernährung.
Fazit: Schmetterlingsbuntbarsche im Aquarium
Schmetterlingsbuntbarsche sind wunderschöne und faszinierende Fische, die jedoch spezielle Anforderungen an die Wasserqualität und Pflege stellen. Mit der richtigen Einrichtung, stabilen Wasserparametern und einer ausgewogenen Ernährung kannst du diese farbenprächtigen Fische lange gesund und munter halten. Sie sind eine Bereicherung für jedes gut gepflegte Süßwasseraquarium und bieten interessante Verhaltensweisen, die Aquarianer begeistern.