Lebendfutter spielt in der Aquaristik eine besondere Rolle. Es ist nicht nur eine ausgezeichnete Nahrungsquelle, sondern fördert auch das natürliche Verhalten deiner Fische. Durch die Fütterung mit Lebendfutter kannst du die Gesundheit, Vitalität und Farbenpracht deiner Aquarienbewohner nachhaltig verbessern. In diesem Beitrag erfährst du, warum Lebendfutter so wertvoll ist, welche Arten von Lebendfutter es gibt und wie du es am besten fütterst.
Warum Lebendfutter?
Lebendfutter bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichem Trocken- oder Frostfutter:
- *Natürliche Ernährung*: Viele Fischarten, besonders Raubfische, sind darauf ausgelegt, ihre Nahrung zu jagen. Lebendfutter imitiert dieses Verhalten und sorgt so für eine artgerechte Haltung.
- *Reich an Nährstoffen*: Lebendfutter ist besonders proteinreich und enthält wichtige Vitamine und Enzyme, die in verarbeiteter Form oft verloren gehen. Dies trägt zu einer besseren Gesundheit und Vitalität der Fische bei.
- *Fördert die Aktivität*: Die Jagd auf lebende Beute fördert die Aktivität und das Wohlbefinden der Fische. Dies ist besonders wichtig in einem Aquarium, wo es sonst wenig natürliche Reize gibt.
- *Stärkt das Immunsystem*: Durch die Vielzahl an Nährstoffen und die Aktivität, die Lebendfutter auslöst, kann es das Immunsystem deiner Fische stärken und sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten machen.
Beliebte Arten von Lebendfutter
Es gibt eine Vielzahl von Lebendfutterarten, die sich für verschiedene Fischarten und Ernährungsbedürfnisse eignen:
1. *Artemia (Salzkrebschen)*: Artemia sind eine der beliebtesten Arten von Lebendfutter, besonders für Jungfische. Sie sind reich an Proteinen und einfach zu kultivieren. Artemia-Nauplien sind besonders nahrhaft und eignen sich hervorragend für die Aufzucht von Jungfischen.
2. *Mückenlarven*: Sowohl schwarze, rote als auch weiße Mückenlarven sind bei vielen Aquarienfischen beliebt. Sie sind proteinreich und regen das Jagdverhalten an. Rote Mückenlarven sind oft in stehenden Gewässern zu finden und werden häufig als Lebendfutter angeboten.
3. *Daphnien (Wasserflöhe)*: Diese kleinen Krebstiere sind eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe und helfen, die Verdauung der Fische zu fördern. Daphnien sind besonders für pflanzenfressende Fische geeignet und leicht zu kultivieren.
4. *Wasserflöhe*: Diese winzigen Krebse sind ebenfalls reich an Proteinen und eignen sich besonders gut für kleinere Fischarten. Sie sind einfach zu züchten und fördern das natürliche Jagdverhalten.
5. *Grindalwürmer*: Diese kleinen Würmer sind besonders nahrhaft und ideal für kleinere bis mittlere Fische. Sie sind einfach zu züchten und stellen eine hervorragende Ergänzung zur täglichen Fütterung dar.
6. *Essigälchen*: Diese winzigen Würmer sind ideal für die Aufzucht von Jungfischen, da sie sehr klein und leicht verdaulich sind. Sie lassen sich einfach in einer Essigmischung züchten.
Lebendfutter richtig füttern
Die Fütterung von Lebendfutter erfordert einige Überlegungen, um sicherzustellen, dass deine Fische optimal profitieren und das Wasser im Aquarium nicht belastet wird:
- *Portionsgrößen*: Füttere nur so viel Lebendfutter, wie deine Fische in kurzer Zeit fressen können. Ungefressenes Lebendfutter kann das Wasser belasten und zu einem Anstieg von Ammoniak und Nitrit führen.
- *Hygiene*: Lebendfutter aus der Natur kann Parasiten oder Krankheiten ins Aquarium einbringen. Daher ist es wichtig, das Futter vor der Verfütterung gründlich zu spülen oder selbst zu kultivieren.
- *Kombination mit anderem Futter*: Obwohl Lebendfutter sehr nahrhaft ist, sollte es Teil einer abwechslungsreichen Ernährung sein. Eine Kombination aus Lebendfutter, Trockenfutter und Frostfutter stellt sicher, dass deine Fische alle notwendigen Nährstoffe erhalten.
Lebendfutter selbst kultivieren
Viele Aquarianer ziehen es vor, ihr eigenes Lebendfutter zu züchten, um die Qualität zu kontrollieren und die Kosten zu senken. Einige der am häufigsten kultivierten Arten sind:
- *Artemia*: Zur Kultivierung benötigst du Artemia-Eier, salziges Wasser und eine Sauerstoffquelle. Die Eier schlüpfen in 24-48 Stunden und die Nauplien können direkt verfüttert werden.
- *Mikrowürmer*: Mikrowürmer sind einfach zu kultivieren und benötigen lediglich Haferflocken und etwas Wasser. Sie sind besonders nahrhaft und werden gerne von Jungfischen gefressen.
- *Daphnien*: Diese kleinen Krebstiere können in einem einfachen Becken mit grünem Wasser oder Hefe gezüchtet werden. Sie vermehren sich schnell und sind eine gute Futterquelle für eine Vielzahl von Fischen.
Fazit
Lebendfutter ist eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung deiner Aquarienfische. Es fördert das natürliche Verhalten, stärkt die Gesundheit und bietet eine reiche Quelle an Nährstoffen. Durch die richtige Fütterung und möglicherweise die eigene Kultivierung von Lebendfutter kannst du sicherstellen, dass deine Fische ein langes und gesundes Leben im Aquarium führen. Indem du verschiedene Futterarten kombinierst und Lebendfutter gezielt einsetzt, schaffst du ein abwechslungsreiches und stimulierendes Umfeld für deine Aquarienbewohner.