Die Zucht der Vampirkrabbe „Fire“ (Geosesarma hagen) ist nicht nur ein faszinierendes Hobby, sondern auch eine echte Erfolgserfahrung für alle Paludarium-Fans. Diese Krabbenart gehört zu den wenigen, die sich vollständig an Land fortpflanzen, ohne aquatische Larvenphase. Hier erfährst du, wie du die Zucht erfolgreich vorbereitest, durchführst und die Jungkrabben großziehst.
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1. Vorbereitung zur Zucht
Geschlechter unterscheiden:
- Männchen: größere Scheren, schmaler Hinterleib
- Weibchen: kleiner, breiterer Bauchlappen zur Eiablage
Für die Zucht eignet sich eine Gruppe von 1 Männchen und 2–3 Weibchen.
Zuchtbedingungen:
- Temperatur: 25–28 °C
- Hohe Luftfeuchtigkeit (85–90 %)
- Strukturreiches Becken mit vielen Verstecken
- Eiweißreiche Ernährung vor der Paarung: Insekten, Frostfutter
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2. Paarung & Eiablage
Nach der Paarung trägt das Weibchen ca. 20–40 Eier unter dem Hinterleib. Die Tragezeit beträgt 3–4 Wochen. In dieser Zeit zieht sich das Weibchen meist in eine geschützte Höhle zurück.
Besonderheit: Die Entwicklung erfolgt komplett im Ei, es gibt keine frei schwimmende Larvenphase.
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3. Schlupf & Jungkrabben
Die geschlüpften Jungtiere sind vollständig entwickelt, nur winzig klein (2–3 mm) und sehr scheu.
Wichtig nach dem Schlupf:
- Erwachsene Tiere ggf. separieren (Gefahr von Kannibalismus)
- Aufzuchtbox mit feuchtem Moos, Moorkienholz, Laub
- Staubfutter, Mikroorganismen, Biofilm als erste Nahrung
- Kein Filter, keine starke Beleuchtung – Ruhe ist entscheidend
- Wasseranteil niedrig halten – Jungtiere sind Landbewohner
Die erste Häutung erfolgt nach wenigen Tagen, dabei ist hohe Luftfeuchtigkeit besonders wichtig.
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4. Wachstum & Entwicklung
Der Nachwuchs wächst langsam. Nach 4–6 Wochen sind sie robuster, mit 3–4 Monaten zeigen sich erste Färbungen. Nach ca. 6 Monaten können sie wieder in kleine Gruppen umgesetzt werden.
Tipp: Eine dauerhafte Zucht gelingt am besten mit wechselnden Feuchtphasen und stabilen Temperaturen.
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5. Herausforderungen
- Trächtige Weibchen zeigen sich selten
- Jungkrabben sind empfindlich gegenüber Trockenheit
- Häutungen sind kritische Phasen – Rückzugsmöglichkeiten & Kalzium wichtig
- Geduld ist gefragt: Viele Züchter sehen die Jungtiere erst Wochen nach dem Schlupf
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Fazit
Die Zucht der Geosesarma hagen ist absolut machbar, aber fordert Erfahrung und Aufmerksamkeit. Wer die richtigen Bedingungen schafft und seine Tiere gut beobachtet, kann sich regelmäßig über Nachwuchs freuen.
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